Wiedereinstieg in die Turnierwelt
Lange
habe
ich
mich
davor
gedrückt.
Gelegenheiten
gab
es
immer
wieder
aber
mit
beinahe
40
und
nach
über
20
Jahren
Judopause
möchte
man
ja
nichts
riskieren,
sich
nicht
wehtun
oder
verletzen.
Außerdem
wird
man
ja
sowieso
nur
über
die
Matte
geschleift,
weil
ja
alle
anderen
besser
sind.
Irgendein
Grund
findet
sich
immer,
warum
man
gerade
an
dem
Wochenende
keine
Zeit
hat
und
wenn
nicht,
dann
tut
irgendwas
weh
oder
man
hat
einen
Schnupfen.
Irgendwie
kam
es
mir
falsch
vor,
den
Kindern im Verein zu predigen, dass sie zum Turnier gehen „müssen“ und selbst immer Ausreden finden, um sich zu drücken.
Doch dann kam die entscheidende Email mit der Turniereinladung:
Wiedereinsteiger/ Neueinsteiger /Oldie- Turnier in Aachen
Zu den Oldies wollte ich mich noch nicht zählen, aber Wiedereinsteiger - das war ich!
Nach erstem Zögern und Danis gutem Zureden war meine Anmeldung raus!
Ein Tag vor dem Turnier dann der Schock: Dani fällt verletzungsbedingt aus und ich muss alleine hin.
Sollte ich absagen?
Zum
Glück
bekam
ich
moralische
Unterstützung:
Marco
wollte
mich
begleiten
und
mir
vom
Mattenrand
aus
das
symbolische
„Händchen
halten“.
Also
Tasche
packen
und auf nach Aachen.
Dort
angekommen
war
alles
so
wie
auf
den
zahlreichen
Turnieren,
auf
die
ich
unsere
Kinder
begleitet
habe,
genau
wie
auf
den
Turnieren,
welche
ich
vor
über
20
Jahren
selbst
gekämpft
habe.
Alles
ist
vertraut,
aber
es
fühlt
sich
so
anders
an.
Mein
Blick
geht
durch
die
Halle
auf
der
Suche
nach
allen,
die
gewichtsmäßig
ungefähr
in meiner Klasse sein könnten. Ich suche nach Gegnern….nach Angstgegnern…
Um 13.30 geht es auf die Waage:
Die gute Nachricht ist, dass die kleine Fastenkur der letzten Woche seinen Zweck erfüllt hat und ich locker in meiner Wunschgewichtsklasse kämpfen darf.
Die schlechte Nachricht: Die Gewichtsklasse wurde mangels Teilnehmermasse um 3 kg nach oben angepasst und ich hätte mir das Hungern sparen können.
Ich hake das als mentale Vorbereitung ab. Geschadet hat es nicht, wollte eh ein bisschen abnehmen.
Nach
der
Waage
heißt
es:
warten
auf
die
Kampfliste.
Als
diese
nach
gefühlten
Stunden
und
realen
Minuten
endlich
hängt
stürze
ich
mich
darauf.
Ich
habe
3
Gegner.
Die Suche beginnt.
Der
erste
Gegner
ist
schnell
gefunden
und
sieht
irgendwie
ganz
nett
aus.
Offenbar
ein
Neueinsteiger
mit
gelbem
Gurt.
Wahrscheinlich
etwas
älter
als
ich.
„Nur
nicht
unterschätzen“
sage
ich
zu
mir.
Der
zweite
ist
ein
junger
Kerl
so
um
die
20
mit
gelb-orangenem
Gürtel.
„Schlägt
Erfahrung
die
Jugend?“
Der
Dritte
in
unserer
Runde
macht mir irgendwie Angst: schwarzer Gürtel und hat irgendwas von „Dingsbums Masters 2014“ auf dem Rückenschild… oh oh … er soll mein erster Gegner sein.
Jetzt
beginnt
das
lange
Warten.
Wann
genau
meine
Kämpfe
sind,
weiß
ich
nicht.
Meine
größte
Angst
ist,
dass
ich
plötzlich
auf
die
Matte
muss
und
nicht
warm
bin.
Also
versuche ich mich die ganze Zeit über warm zu halten und laufe ständig durch die Halle. Hilft auch gegen die Aufregung!
Dann ist es soweit. Meine Nerven liegen blank, aber kneifen ist jetzt nicht mehr.
Der erste Kampf ist schnell vorbei. Ich setzte O-Uchi-Gari an und laufe dem Schwarzgurt genau in seine Falle. Tiefgeknieter Seoi-Nage…Ippon…vorbei…
Hab verloren, wie erwartet, aber es fühlt sich toll an!! Plötzlich ist alle Anspannung weggeblasen. Plötzlich bin ich heiß auf den nächsten Kampf!
Die anderen Kämpfe gehen, wie von selbst. Auf der Matte ist alle Aufregung weg und es gibt nur noch mich und meinen Gegner.
Der
zweite
Kampf
geht
an
mich.
Ich
werfe
Uchi-mata
und
bekomme
einen
Waza-Ari
und
halte
anschließend
Kesa-gatame
bis
zum
Ippon.
Gewinnen
fühlt
sich
noch
toller an als verlieren!
Kampf
drei
muss
ich
leider
abgeben.
Mein
Wurfversuch
wird
mit
einer
Mischung
aus
Ushiro-goshi
und
Tani-otoshi
gekontert.
Mein
Fehler,
aber
das
passiert
mir
nicht
wieder ;-)
Egal: Das Eis ist gebrochen und der Wettkampf hat mich wieder!
Ich habe mir vorgenommen: Das mache ich wieder. Ich freue mich auf das nächste Mal.
Das war ein toller Tag!!!!!!!!!!!!!!!!!